Abschied nach fast 20 Jahren Leistungssport



"Sie, Frau Marahrens waren zwanzig Jahre eine sympathische Botschafterin des Weserberglandes, das war ganz wichtig für unsere Region und dafür danke ich ihnen“. Mit diesen Worten verabschiedete Landrat Rüdiger Butte Nicole Marahrens von der LG Weserbergland, nach 20 Jahren Leistungssport in den wohlverdienten „Ruhestand“. Nicole Marahrens war am Anfang ihrer sportlichen Karriere nicht der große Überflieger. Über viele Jahre arbeitete sie sich über Kreismeister- und Bezirksmeisterschaften auf Landeniveau hoch.

Die Erfolge stellten sich folglich mit Beginn des systematischen Trainings ein und ab 1997 machte sie national aber auch international auf sich aufmerksam. Unvergesslich bleibt ihr der erste Deutsche Meistertitel 1997 über die 200 Meter bei den Juniorinnen. Zweimal zu Silber sprintete sie in den deutschen 4x400m-Staffeln bei Europameisterschaften, mit der National-Staffel kam sie nach Kanada zur WM 2001, wurde dreimal deutsche Hochschulmeisterin über 200 Meter und bei der Universiade in Peking kam sie über 200 Meter bis ins Halbfinale. Mit den „Golden Girls“ der LG Weserbergland (Tschirch, Giebel und Gangnus) holte sie als Schlussläuferin von 2006 bis 2008 dreimal den Titel über 4x100 Meter ins Weserbergland. Besonders hart war für Nicole Marahrens dabei die dritte Titelverteidigung 2008 in Nürnberg. „Fünf Minuten vor dem Start war nicht klar ob Nicole überhaupt laufen konnte“, aber auch Mannschaftskameradinnen waren nicht ganz fit“, erinnert sich ihr Trainer Werner Scharf. „Kurios war nach dem nie für mögliche gehaltenen Sieg, dass auch endlich der  Landesrekord geknackt wurde“. Großer Kampfgeist, der Glaube an den Erfolg und das eigene Leistungsvermögen standen bei Marahrens immer im Focus, die selbst mal sagte: „wenn ich als Schlussläuferin, den Staffelstab als erste bekam, rannte keine Läuferin mehr an mir vorbei, da wuchsen mir Flügel“. Auch mit 32 Jahren kann sie zwar heute noch vielen Konkurrentinnen Paroli bieten: „aber nach Abschluss meines Studiums möchte ich mich nun ganz auf das Berufsleben konzentrieren“. Mit den Tränen hatte sie schon zu kämpfen, bei der feierlichen Verabschiedung in Hameln im Beisein ihrer Mannschaftskameradinnen, sowie der Vertreter der Sportverbände, der Politik und der Wirtschaft. Trainer Scharf hatte bei seinem Rückblick auf 20 Jahre Leistungssport mit all seinen Höhen und Tiefen, schon etwas Wehmut in der Stimme, denn: „Nicole Marahrens hat die Leichtathletik in Niedersachsen und im besonderen in der LG Weserbergland nachhaltig geprägt, ohne sie wäre eine Cathleen Tschirch nicht zur LG gekommen“. Etwas leichter machte aber den Abschied, ihre Aussage, dass sie zukünftig als Trainerin in der LG zur Verfügung steht. „Ihre Erfahrung, ihr Fachwissen und ihre immer positive Ausstrahlung wird die LG Weserbergland ganz bestimmt weiter bringen“, freute sich Trainer Scharf. Den guten Wünschen im Schlussbild der Powerpoint-Präsentation: „alles Gute für die Zukunft, Nicole Superstar“, schlossen sich die Gäste mit langem Beifall an.



Die Frage: „The same procedure as last year?“ beantwortete der KSB-Vorsitzende Fred Hundertmark bei der Ehrung der Meister und DM-Teilnehmer der LG Weserbergland, exakt ausgesprochenen mit – „The same procedure as every year! ... „und das auch zum fünften mal sehr gerne“.

In den sehr schön hergerichteten Medienraum der Dewezet waren er, Landrat Rüdiger Butte, Stadtrat Eckhard Koss, Bürgermeister Harald Krüger (Hess.Oldendorf), NLV-Kreisvorsitzender Manfred Schäfer und weitere Vertreter aus Wirtschaft und Politik gerne gekommen, um die herausragenden Leistungen der Leichtathleten der LG zu honorieren.
Im Focus der Ehrungen standen dabei Renate Behrens, die im Dreisprung zu Deutschen Titelehren kam, Deborah Brodersen mit ihrer Teilnahme an den U18 Weltmeisterschaften, ihrem sensationellen sechsten Platz im Siebenkampf und Nicole Marahrens, die in würdigem Rahmen nach 18 Jahren Leistungssport verabschiedet wurde. Aber auch die Leistungen der vielen jüngeren und drei älteren Athleten der LG Weserbergland stellte Chef-Trainer Werner Scharf besonders heraus. Fazit der Veranstaltung: nach sportpolitischen Turbulenzen im Sommer, hat die LG die Hindernisse überwunden und blickt optimistisch in die Zukunft.

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