Das war wieder mal nichts für schwache Nerven – dieser Blockwettkampf in Stuhr bei Bremen -entwickelte sich zu einem wahren Hitchcock Krimi – und verlangte auch den beiden Trainern Mark Düwel und Uwe Beerberg alles ab.
Bei den W15 versuchte sich Josi Rohmann im Block Sprint/Sprung an der Quali für Cottbus – die Punktzahl, die es gilt zu erreichen liegt bei 2575 Pkt. Die erste Disziplin, die 80mHü zählt gleichzeitig auch zu ihrer stärksten Disziplin. Sie dominierte auf dieser Strecke und mit großem Vorsprung siegte sie in hervorragenden 12,13sec. Weiter ging es mit dem Hochsprung. Bis 1,42m sprang sie sehr sicher, dann hat „irgendwer“ den Schalter umgelegt – und es geht nichts mehr. Man läuft an der Anlage vorbei – ohne zu springen…alles Kopfsache? Eine Höhe mehr hätte für mehr Sicherheit für die anderen Disziplinen gesorgt und ein kleines Punktepolster geschaffen. So ging sie gefrustet in den Weitsprung und traf – bei jetzt doch auftretenden böigen Winden – den Balken gleich im ersten Versuch optimal und stellte mit 4,96m eine neue pers. Bestleistung auf. Das war richtig gut. Diesen Schwung nahm sie mit in den anschl. 100m Lauf. Hier steigerte sie ihre pers. Bestleistung auf 13,48 sec. (der Lauf war technisch viel besser insbes. die Armarbeit und der Oberkörper) und verschaffte sich etwas Luft für das abschließende Speerwerfen. Im zweiten Versuch war sie entsprechend „locker“ und der Speer segelte 26,87m weit zu einer neuen pers. Bestleistung. Jetzt galt es abzuwarten – wie das Endergebnis wohl aussieht. Und – als Trainer Uwe Beerberg sich gleich das Endergebnis aus dem Wettkampfbüro besorgte und es dann „scheibchenweise die Punktzahl vorlas“ war die Freude riesengroß – 2579 Pkt. – 4 mehr als nötig. Sie belegte Platz zwei im Wettkampf, aber das war Nebensache.
Bei den W14 liegt die Quali Punktzahl bei 2500 Pkt. im Block Sprint/Sprung. Mara Zielonka fehlten zuletzt 2 Pkt. und Maja Trivuncic 12 Pkt.
Auch hier starteten beide mit einem starken 80mHürden Lauf in den Wettkampf. Mara kam in neuer pers. Bestleistung auf 13,40sce. , Maja lief sehr gute 12,76sec. (ihr zweitbester Hürdenlauf). Im Hochsprung war für Maja leider auch schon bei 1,42m Endstation, obwohl sie von der Sprungkraft viel höher springen kann. Mara übersprang 1,54m deutlich – „da baute sie förmlich ein Haus drüber“, die nächste Höhe 1,58m wären Bestleistung gewesen – aber auch bei ihr setzte dann der Kopf ein – es ging leider nichts mehr. Das Potential für diese Höhen hat sie allemal. Im Weitsprung traf Mara im zweiten Versuch gut den Balken - und schon ging es auf gute 4,81m. Maja verschenkte bei der Landung einiges und kam so auf 4,67m. Nach diesen zwei Sprungdisziplinen hintereinander ging es zu den 100m Läufen. Die Beine waren schon etwas müde. Hier wäre jetzt ein wenig Rückenwind hilfreich – aber es war nahezu Windstill. Maja lief sehr gute 12,93sec. – es fehlte auch die Konkurrenz für bessere Zeiten – und Mara kam für sie auf gute 13,67sec. Zum Abschluss dann sollte es wieder eine Zitterpartie beim Speerwurf geben.
Beim Einwerfen ging es für Mara an die 25m, das galt es nun auch im Wettkampf zu bestätigen. Aber wie es so oft ist, Einwerfen und Wettkampf sind 2 Paar Schuhe. Mara wollte es mit Gewalt – und dann geht gar nichts im Speerwurf. Erst im 3. Versuch gelang ihr mit 23,87m sogar eine neue pers. Bestleistung. Bei Maja lief es gar nicht, sie musste sich mit 20,97m begnügen.
Nun galt es wieder zu warten – es würde wieder knapp werden – das war allen klar. Die Spannung war nicht zu überbieten. Uwe Beerberg hatte auch hier als erster das Ergebnis sich besorgt und die Spannung bei der Verkündung auf den Siedepunkt gebracht. Mara gewann nicht nur den Wettkampf, mit den erzielten 2509 Pkt. löste sie auch die Fahrkarte nach Cottbus für die DM.
Für Maja hat es nicht ganz gereicht. Trotz einer erneuten Verbesserung ihrer Punktzahl auf 2494 Pkt., verfehlte sie um 6 Pkt. die DM Norm.
Und so lagen sich auf der einen Seite jubelnde Athleten mit ihren Eltern in den Armen und zwei Meter weiter versuchte ein Vater seine weinende und zu tiefst traurige Tochter zu trösten – und als Trainer stehst du mittendrin zwischen Jubel und Trauer. Aber – und das war richtig toll – Mara und Josi nahmen Maja gleich in ihre Arme – redeten ihr gut zu und versuchten zu trösten…
Lea-Marie Breiler kam bei den W14 im Block Sprint/Sprung auf 2225 Pkt. (80m Hü 13,41sec. p.B.; Hoch 1,42m, Weit 4,16m, 100m 14,64sec, Speer 17,96m).
Yannik Strunk kam bei den M14 im Sprint/Sprung auf 2256 Pkt.( 80mHü 13,82sec. p. B., Hoch 1,58m, Weit 4,05m, 100m 13,51sec. p. B., Speer 23,60m)
von Uwe